Ein herzliches Grüß Gott auf dem kleinen Bauernhof von Heinrich und Klaudija Promberger, ihren zwei Buben Philipp (13 Jahre) und Kilian (10 Jahre) und von unserer Oma Theresia, die bei uns mit im Haus wohnt. Der Hof in Schönhofen, im Markt Nittendorf, liegt in Bayern, ca. 15 km westlich von Regensburg, in etwa 2 km vom Knotenpunkt A3/B8 entfernt.

Am südlichen Ortsrand eines Dorfes mit ca. 1150 Einwohnern, inmitten des idyllischen Tales der Schwarzen Laber, ca. 10 km vor der Einmündung der Schwarzen Laber in die Donau, bewirtschaften wir einen kleinen Bauernhof mit Schafhaltung, 4,5 ha Felder und Wiesen und 5 ha Wald.

Bis 1985 wurde der Betrieb von Heinrichs Eltern mit ca. 30 ha Felder und Wiesen und 10 Milchkühen weitestgehend im Vollerwerb betrieben. Seit dem Jahr 2007 versuchen wir, vor allem Klaudija, mit Ferienwohnungen ein neues Standbein für unsere Familie aufzubauen.

Außerdem setzen wir sehr stark auf umweltfreundliche Energien. Wir betreiben ein kleines Wasserkraftwerk, in dem mit Hilfe der Wasserkraft Strom erzeugt wird. Eine zentrale Hackschnitzelheizung, betrieben mit Biomasse, zum grossen Teil aus dem eigenen Wald, sorgt für wohlige Wärme und für heißes Wasser auf dem gesamten Betriebsgelände.

Geschichtliches:

Die Wasserkraft wird auf unserem Anwesen bereits seit dem 15. Jahrhundert genutzt. Damals wurde in einem sogenannten Hammerwerk mit Hilfe der Wasserkraft ein Schmiedehammer betrieben, mit dem Waffen hergestellt wurden. 1864 wurde auf dem Betrieb eine Glasschleife errichtet, in der bis Mitte des 20. Jahrhunderts mit Wasserräder angetrieben Spiegelglas geschliffen wurde. Das Gehöft ging 1909 in unseren Familienbesitz über, als der Urgroßvater von Heinrich, Georg Wegscheid, ein Poliermeister aus Poigenhammer bei Pleistein, das Anwesen kaufte. Als dann um 1930 mit dem Schleifen von Spiegelglas immer weniger Geld zu verdienen war, begann der Großvater von Heinrich mit der Stromerzeugung aus Wasserkraft. Das 1939 errichtete Wasserkraftwerk leistete bis 1995 bereits in der 3. Generation seinen Dienst. Wir tauschten dann die Anlage gegen einen modernen Turbinenantrieb. Die eigene landw. Fläche diente in der Zeit der Glasschleiferei lediglich als Futterlieferant für die Pferde, welche zum Glastransport vom und zum Bahnhof Undorf gebraucht wurden. In den Nachkriegszeiten wurde dann durch Flächenzupacht mehr Geld aus der Landwirtschaft verdient, bis dann gegen Ende der 80er Jahre die Zeiten für den landwirtschaftl. Vollerwerb vorbei waren. Heute stammt das Haupteinkommen unserer Familie aus der Angestellten-Tätigkeit von Heinrich. Klaudija betreut neben der Familie die Ferienwohnungen und kümmert sich tagsüber um den Hof. 

Weil sich unsere Familie schon immer mit erneuerbaren Energien beschäftigte, wurde 1998 auf dem Hof eine Hackschnitzelheizung in Betrieb genommen. Hiermit wird auf dem gesamten Gelände mit gehäckseltem Holz, zum größten Teil aus dem eigenen Wald, die nötige Wärme und das nötige Warmwasser erzeugt. Es war uns schon immer ein Anliegen, das Abfallholz, das zu nichts anderem zu gebrauchen war als zum Verheizen, sinnvoll und mit angemessenem Arbeitsaufwand zu verwerten. Die 2008 neu erbaute Wanderhilfe für Wasserlebewesen, gleich hinter dem Ferienhaus, ist ein weiterer Beitrag unserer Familie, Ökologie und Ökonomie zu vereinbaren.

Einige Technische Daten :

  • Das Herzstück des Wasserkraftwerks der Familie Promberger ist ein 40 KW-Generator.
  • Die jährl. Stromerzeugung liegt in etwa bei 300.000 KWh.
  • Der Strom der auf dem Anwesen nicht verbraucht wird, geht ins Ortsnetz. Somit können noch ca. 75 Haushalte mitversorgt werden.
  • So nebenbei erwähnt: Alle Wasserkraftwerke auf der ganzen Welt ersetzen in etwa 400 Kerkraftwerke. Die CO 2 - Einsparung durch die Nutzung der Wasserkraft, alleine in Bayern, liegt bei 13 Mio. Tonnen.
  • Da vor der Turbine mit Hilfe eines Reinigers das Wasser von Unrat getrennt werden muss, wird zusätzlich Umweltschutz betrieben.
  • Die Hackschnitzelheizung hat eine Leistung von 50 KW. 
  • Jährlich werden ca. 120 qbm Hackschnitzel verheizt.
  • Hierdurch können ca. 7.500 - 8.000 Liter Heizöl eingespart werden.

Persönliche Gedanken der Hofbesitzer:

Wir betrachten es manchmal schon als ein Geschenk Gottes auf so einem Fleckchen Erde leben zu dürfen. Es gibt auch Zeiten, in denen es uns eine große Last ist, das Geerbte zu bewirtschaften und den Besitz gegen alle Einflüsse zu verteidigen. Allerdings sehen wir es als unsere Pflicht gegenüber den Eltern, Großeltern und Urgroßeltern, die in all den schwierigen, früheren Zeiten mit Inflation, Krieg usw. durchgehalten haben, das Anwesen zu erhalten und an einen unserer Söhne weiterzugeben. Trotz aller Mühe und Last die Landwirtschaft, die Ferienwohnungen und das Wasserkraftwerk im Nebenerwerb zu betreiben, erkennen wir dabei trotzdem die Chance ein vernünftiges Nebeneinkommen zu erwirtschaften. Vor allem Klaudija hat die Möglichkeit durch die Betreuung der Ferienwohnungen sowie durch die Mithilfe in der Landwirtschaft ein bisschen Geld zu verdienen und trotzdem bei den Kindern zu Hause zu sein. Auch Heinrichs Mutter, die bei uns wohnt, unterstützt uns täglich bei unseren Aufgaben. Sei es bei der Kinderbetreuung oder bei allen Arbeiten im und um das Anwesen.

Neben dem wirtschaftlichen und familiären Aspekt sehen wir jedoch auch die Verpflichtung gegenüber unseren Kindern, unsere Umwelt zu erhalten und nicht über das Maß hinaus zu strapazieren. Hierbei spielt für uns die "Nachhaltigkeit" eine große Rolle, das heißt Energien zu nutzen, die unerschöpflich bzw. immer da sind. Bei der Nutzung von z. B. Öl oder Kohle verbraucht unsere Generation Energiequellen, die sich in Millionen von Jahren vor uns angesammelt haben.

Speziell der Wasserkraft kommt auch noch eine ganz besondere Bedeutung zu. Durch das Aufstauen und das dadurch längere Zurückhalten des Wassers wird die Atmosphäre besser gekühlt und dies ist von unschätzbarem Wert für unsere Natur.